Norddampf Voity - Was kann der Vape für 85 Euro?

Veröffentlicht am
7.7.2025
Aktualisiert am
Von
Philip Pranoto
Lesezeit:
7
Min.
Mit dem Voity hat Norddampf einen tragbaren Vaporizer für getrocknete Kräuter entwickelt, der preislich sehr attraktiv ist und vergleichbare Konkurrenten in dieser Preisklasse nochmal um ein paar Euro unterbietet. Doch bedeutet der günstige Preis auch eine billige Qualität und ein verbesserungswürdiges Dampferlebnis? Wir haben den Voity getestet, um diese Fragen für euch zu beantworten.
Logo von Norddampf und Voity und Produktbild im Freien

Verdampfen nach nordischem Geschmack

Norddampf wurde von Timo Ellermann gegründet, der in der Vergangenheit ein Review-Portal für Vaporizer betrieben hat. Damit hat das Unternehmen jemanden an der Spitze, der sich bestens mit dem Angebot auf dem Markt auskennt, um die eigenen Verdampfer besser als die Konkurrenz zu machen. Derzeit bietet die Marke drei Modelle an, die sich im Preis und Leistungsumfang unterscheiden. Der Voity ist dabei der günstigste Vape im Sortiment des Herstellers aus Ganderkesee. 

Für 85 Euro ist der Einstiegsvape von Norddampf regulär zu kaufen und soll besonders diejenigen abholen, die bisher noch kein Vape besessen haben und sich überlegen, endlich mal einen zu holen. Sei es, um dadurch gesünder zu konsumieren oder um die Blüten effizienter zu verbrauchen. Dafür verzichtet man allerdings auch auf eine genaue Temperaturregelung und eine Bildschirmanzeige. Ob sich das Gerät trotzdem lohnt und wann man einen Voity als Vaporizer in Betracht ziehen sollte, klären wir im weiteren Verlauf des Erfahrungsberichts.

Lieferumfang des Voity

Im Vergleich zum RELICT ist der Lieferumfang beim Voity weniger umfangreich als der des teureren Gegenstücks. Im Gegensatz dazu erhält man hier keine Dosierkapseln, zusätzliches Mundstück und Reinigungstuch mitgeliefert. Bei den ersten beiden Dingen ist es allerdings damit erklärt, dass es diese Dinge für den Voity nicht gibt und man diese daher auch nicht mitgeliefert bekommen kann. Das Reinigungstuch wäre an dieser Stelle jedoch eine Nettigkeit, die man sich nicht hätte sparen müssen. Schließlich wird auch das Mundstück des Voity nach einiger Zeit mal schmutzig und bedarf einer Reinigung, bevor er die nächste Ladung an Kräutern erhitzen soll. Insgesamt bietet der Lieferumfang aber erstmal alles, was für ein sofortiges Dampfen nach dem Öffnen der Verpackung benötigt wird.

Lieferumfang des Voity. Bildquelle: Krautvergleich

Der Vape in der Hand

Mit einem Gewicht von 85 Gramm und Maßen von 107 x 58 x 24,5mm ist der Voity sehr angenehm während der Session zu halten. Der Vape ist komplett in schwarzer Farbe umhüllt, hat jedoch eine matte Oberfläche, die auch gerillt ist, wodurch zusätzlicher Halt entsteht und das Gerät nicht so leicht aus der Hand rutschen kann. Das Mundstück dagegen ist mit einer glatten Oberfläche versehen und der Kontrast auf der Oberfläche des Voity verleiht ihm in unseren Augen einen edlen und fast futuristischen Look, der jedoch sehr elegant ist. 

Die Tasten haben einen leichten Widerstand, was verhindert, dass aus Versehen ein Knopf gedrückt wird und gleichzeitig lässt sich der Vape bequem bedienen. Einen LED-Bildschirm mit detaillierten Angaben vermisst man beim Voity und dafür gibt es eine Anzeige mit drei Balken, mit der die Heiztemperatur und der Akku-Stand abgelesen werden kann. Erstere in grüner Farbe und letzteres in blau angezeigt. Bei hellem Sonnenlicht ist die blaue Anzeige leider etwas schwer abzulesen, stört aber bei der eigentlichen Nutzung nicht weiter. 

Voity in der Hand. Bildquelle: Krautvergleich

Voity in der Praxis - wie gut geht das?

Zur Bedienung des Voity gibt es nicht viel zu sagen. Um ihn ein- und auszuschalten, drückt man fünf Mal auf den Hauptknopf in der Mitte des Gerätes. Mit der Plus- und Minustaste stellt man einen der drei Heizstufen ein. Dabei sind Temperaturen zwischen 175° und 215° möglich. Um den Akkustand einzusehen, drückt man vier Mal auf den Hauptknopf. Für Einsteiger:innen ist das Ganze schnell gelernt und senkt die Hemmschwelle zum Einstieg in die Welt der Vaporizer. Erfahrene Nutzer könnten die mangelnde Anzeige per Bildschirm beklagen, wo man die genaue Temperatur und die verbleibende Sessiondauer einsehen kann. Der günstige Preis des Voity ist sicherlich auch mit dem Fehlen einer solchen Anzeige zu begründen, aber wem das nicht wichtig ist und für wen die bereitgestellten Informationen bereits ausreichen, ist der Voity eine gute Möglichkeit.

Im Vergleich zur Konkurrenz bietet Voity einen relativ großen Raum für die Kräuter, in dem ca. 0,5 Gramm passen. Um zur Heizkammer zu gelangen, muss lediglich das Mundstück entfernt werden, das per Magnet am Vape haftet. Wir müssen sagen, dass uns diese Designentscheidung sehr gut gefällt, da man so schnell an die Kammer kommt und sie auch bequem wieder verschließen kann. Außerdem macht der Voity so einen hochwertigen Eindruck, den man bei einem Vape in dieser Preisklasse nicht erwarten würde. Die Kammer selbst besteht aus einer glatten, mit Keramik überzogenen Oberfläche, die nicht haftet, was die Reinigung nach der Session vereinfacht. 

Eine Session dauert beim Voity standardmäßig vier Minuten und zwanzig Sekunden und kann bei Bedarf verlängert werden, indem man das Gerät wieder einschaltet, nachdem es ausgegangen ist. Hier merkt man allerdings, dass der Vape eine gewisse Wärme entwickelt, besonders auf der höchsten Stufe, die schnell unangenehm in der Hand werden kann, vor allem, wenn man ihn im Sommer nutzt. Bei der einmaligen Nutzung auf höchster Stufe ist dies allerdings nicht der Fall. Für die meisten wird dieser Punkt möglicherweise nicht wichtig sein, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

Insgesamt ist die Bedienung des Voity für seine Zwecke sehr gut gelungen, sodass seine Nutzung schnell richtig gelernt ist. Das Gerät liegt gut in der Hand und die Tasten sind leicht zu erreichen, wenn man sie benötigt. Mit seiner Größe ist der Vape außerdem recht unauffällig, was auch denjenigen gefallen könnte, die zwischendurch gerne mal dezent eine Sitzung machen wollen.

Wie Dampft es sich mit dem Voity?

Beim eigentlichen Dampferlebnis zeigt der Voity seine wahre Stärke. Bei unserem Test waren wir sehr positiv davon überrascht, wie gut das funktioniert. Zunächst haben wir erwartet, dass der Dampf vor allem auf höchster Stufe schnell unangenehm heiß werden könnte, was bei vielen Vapes dieser Größe der Fall ist. Wie wir aber feststellen konnten, war die Temperatur des Dampfes stets angenehm. 

Weiter schafft es der Verdampfer innerhalb von ca. 30 Sekunden auf die gewünschte Temperatur hochzuziehen. Da gibt es mit der Konkurrenz von Storz & Bickel und dem Venty ein Gerät, dass es noch schneller schafft, allerdings sind 10 Sekunden mehr bei 300-400 Euro Preisunterschied schon ein starkes Argument für den Voity, wenn es um die Schnelligkeit beim Aufheizen geht. Wie auch die teurere Konkurrenz aus Tuttlingen, besitzt der Voity eine Kombination aus einer Konduktion- und Konvektionsheizung, die allerdings noch mit einer Infrarotheizung zusätzlich unterstützt wird, die das Kraut gleichmäßiger erhitzen soll. An dieser Stelle besitzt das günstigste Modell von Norddampf also etwas, das sonst nur deutlich höherpreisige Konkurrenten bieten und das kommt letztlich den Kunden zugute.

Ein guter Begleiter für unterwegs. Bildquelle: Krautvergleich

Der Dampf selbst ist zufriedenstellend. Für unseren Geschmack könnte er noch etwas dichter sein, allerdings ist die Weitergabe des Geschmacks gut gelungen. Häufig passiert es bei günstigen Vapes, dass sie die Kräuter zu schnell erhitzen, wodurch der Inhalt schnell an Geschmack verliert und die Session dadurch getrübt wird. Das passiert auf Dauer mit Voity zwar auch, aber nicht so schnell, sodass man sich noch länger am Geschmack des eigenen Weeds erfreuen kann. Die Modelle von Norddampf haben immer wieder mit dem Vorwurf zu kämpfen, dass ein leichter Plastikgeschmack beim Verdampfen das Erlebnis begleitet. Das können wir zwar für den Anfang bestätigen, aber wie auch schon beim RELICT-Test, müssen wir auch festhalten, dass dieser nach einer gründlichen Reinigung oder mehrmaliger Nutzung verschwindet.

Zusammenfassend müssen wir sagen, dass der Voity mit seiner schnellen Heizdauer, den stets angenehmen Temperaturen und Geschmack des Dampfes, es locker mit Vapes aus höheren Preisklassen aufnehmen kann. Das macht ihn zu einer ernsten Alternative nicht nur für Einsteiger:innen, sondern auch für alle, die bereits einen Vape besitzen, sich aber einen neuen zulegen wollen, der trotz geringem Preis ein dafür sehr hochwertiges Dampferlebnis bietet. 

Der Akku des Vapes

Im Voity ist ein 1800mAh Akku verbaut, mit dem Laut Norddampf bis zu 12 Sessions möglich sein sollen. Diese Angabe können wir in unserem Test bestätigen und auch die Ladedauer, bis der Akku vollständig geladen wurde, ist mit ca. 90 Minuten absolut vertretbar. Leider gibt es keine Möglichkeit diesen auszutauschen, was besonders für Vielnutzer:innen gut wäre und auch die Langlebigkeit des Vapes fördert. Auch die Möglichkeit, per USB-C den Verdampfer aufzuladen, ist super und macht ihn zukunftssicher. Insgesamt gibt es damit an der Akkuleistung nichts zu bemängeln.

Lohnt er sich also und für wen?

Mit seinem günstigen Preis, der einfachen Bedienung und den drei Heizstufen ist der Voity auf den ersten Blick ein offensichtlich Einsteigergerät. Gut, um die Grundlagen des Verdampfen von Cannabis kennenzulernen, aber für erfahrene Nutzer:innen eher eine Zeit- und Geldverschwendung. Schaut man aber genauer hin, entpuppt sich der kleine Vape als Gerät mit kleinen Überraschungen, die ihn wieder interessant machen können. Erstmal ist das Design, vor allem in Schwarz, besonders edel und dezent. Auch das magnetische Mundteil verleiht dem Ganzen nochmal einen Hauch von Luxus. Fernab davon bietet der Voity leistungsbezogen einen schnellen Heizvorgang, viel Platz für das Kraut, gute Weitergabe des Aromas (nach erstmaliger Reinigung) und eine gute Akkuleistung.

Eine Gradgenaue Temperaturregelung ist vielleicht für viele aus nachvollziehbaren Gründen unverzichtbar, wer allerdings immer nur auf den gleichen Temperaturen dampft, hat mit dem Voity eine günstigere Alternative, die ähnliche oder gar bessere Ergebnisse schafft. Dafür gibt es dann auch keinen Bildschirm, wie zum Beispiel beim RELICT, aber das gibt es in dieser Preisklasse kaum. 

Vor unserem Test für diesen Erfahrungsbericht, haben wir erwartet, dass der Voity, durch seinen geringen Preis, eher ein Einsteigermodell mit offensichtlichen Schwächen sein wird. Umso überraschter sind wir, dass der Voity Dinge meistert, die selbst für teurere Modelle nicht selbstverständlich sind. Dass der Dampf bei der Größe des Vapes nur langsam heiß wird, sodass es meist während einer Session nicht mehr passiert, ist ein Beispiel dafür. Die kleinere Form macht den Vape auch zu einem sehr dezenten Gerät und allein schon aus diesen zwei Gründen können wir den Voity für starke 85 Euro empfehlen

Pros

  • Günstiger Preis
  • Dezent, elegantes Design
  • Dampf wird nur sehr langsam heiß
  • Liegt gut in der Hand
  • Einfache Bedienung
  • Große Heizkammer für bis zu 0,5 Gramm
  • Gute Akkuleistung, schnelle Ladezeit per USB-C

Cons

  • Kein Zubehör verfügbar
  • Anzeige nur für Temperatur und Akkustand
  • Nur drei Temperaturstufen

FAQs