Vaporizer für Cannabis: Gesünder und effizienter konsumieren

Aktualisiert am
25.9.2025
Veröffentlicht am
17.8.2024
Von
Philip Pranoto
Lesezeit:
8
Min.
Immer mehr Menschen in Deutschland interessieren sich für den Konsum von Cannabis in der Freizeit, aber auch für die medizinische Nutzung steigt das Interesse rasant an. Während das Rauchen eines Joints weiterhin die beliebteste Form des Konsums bleibt, gibt es auch viele, die nach einer gesundheitlich besseren Alternative suchen. Hier kommt das Verdampfen von Cannabis mit einem Vaporizer ins Spiel. In diesem Beitrag erklären wir euch, welche Vorteile Vapes für zerkleinerte Kräuter gegenüber klassische Formen der Einnahme von Cannabis haben.
Vaporizer für getrocknetes Cannabis

Was sind Vaporizer und was tun sie?

Vaporizer oder Vapes gibt es nicht nur für Nikotin-Produkte, denn sie finden auch bei der Nutzung von Cannabis Anwendung. In Deutschland sind derzeit nur solche Vapes legal zu haben, mit denen man zerkleinerte Kräuter, Öle und Extrakte zu sich nehmen kann. Im Vergleich zum Joint, in dem das Weed verbrannt wird und durch die extreme Hitze die Wirkstoffe freigesetzt werden, passiert dies bei einem Vaporizer deutlich schonender. Das Material wird erhitzt auf eine Temperatur, die idealerweise zwischen 180° und 230° liegt. Dabei lösen sich die wichtigen Wirkstoffe und Aromen in einem Dampf auf, der inhaliert werden kann.

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→Das boomende Geschäft mit Cannabis aus der Apotheke

Das Ganze ist - wie wir im weiteren Verlauf noch sehen werden - schonender für die Gesundheit, weshalb Vapes besonders für Menschen interessant sind, die eine Behandlung mit medizinischen Cannabis beanspruchen. Im Gegensatz zum Freizeitkonsum ist hier das Interesse an einer möglichst schonenden Methode zur Inhalation besonders groß. Auch auf den Verpackungen von medizinischen Cannabis wird daher stets die Empfehlung zur Einnahme durch das Verdampfen mitgegeben.

Nutzungsanweisung für medizinisches Cannabis. Bildquelle: Krautvergleich

Konvektion vs. Konduktion: Die Technik hinter Vaporizer

Bei der Auswahl des richtigen Vaporizers spielt die Heizmethode eine entscheidende Rolle. Bei Vapes für Cannabis unterscheidet man zwischen Konvektions- und Konduktionsheizung, zwei unterschiedlichen Ansätzen zur Erwärmung des Cannabis.

Konduktionserhitzung: Vor- und Nachteile

Bei der Konduktion wird das Cannabis direkt durch Kontakt mit einer heißen Oberfläche erhitzt. Die Kräuter liegen in einer Kammer, die von einem Heizelement umgeben ist. Der Dampf ist bei dieser Methode dichter, was bei einigen Nutzern das Dampferlebnis verbessert, da es mehr an den klassischen Joint erinnert. Außerdem ermöglicht diese Methode eine schnelle Aufheizzeit, da die zerkleinerten Kräuter den Heizkörper direkt berühren und so auch direkter erhitzt werden. 

Nachteilig ist allerdings bei der Konduktionsheizung, dass es zu einer ungleichmäßigen Erhitzung kommen kann, da Material, das mittig in der Heizkammer eingelagert ist, weniger Hitze abbekommt als das, welches näher an der Wand ist. Außerdem kann so schneller eine Verbrennung entstehen, was sich negativ auf das Aroma auswirkt. Dagegen kann man während der Session die Kräuter mehrmals umrühren, um dem entgegenzuwirken, aber das ist lästig und stört das Erlebnis.

Konvektionserhitzung: Vor- und Nachteile

Die Konvektion hingegen erhitzt das Cannabis zum Konsumieren indirekt durch heiße Luft. Hier strömt erhitzte Luft durch die Kräuterkammer und extrahiert dabei schonend die aktiven Wirkstoffe. Dieses Verfahren sorgt für eine gleichmäßige Erwärmung und einen reineren Dampf mit besserem Aroma. Das führt zu einem hochwertigeren Dampferlebnis. Außerdem ist das Risiko der Verbrennung hier um ein Vielfaches geringer als bei der Konduktionsmethode.

Das Verbauen einer Konvektionsheizung in einen Vaporizer ist etwas komplexer und daher sind entsprechende Vaporizer im Schnitt meist teurer. Außerdem ist hier die Aufheizzeit länger und der Energieverbrauch ist bei mobilen Geräten höher als bei Geräten mit Konduktionsheizung.

Vorteile von Vaporizer 

Das Verdampfen von Cannabis bringt nicht nur gesundheitliche und praktische Vorteile, sondern kann auch zu einer allgemein besseren Wirkung führen. Aus diesem Grund sind medizinische Vapes nicht nur bei Patient:innen beliebt, sondern auch beim Freizeitkonsum immer häufiger im Gebrauch.

Venty und Volcano Hybrid von Storz & Bickel
Vapes von Storz & Bickel im Test. Bildquelle: Krautvergleich

Schonend Konsumieren mit Vapes

Während beim Rauchen eines Joints die Cannabinoide - sowohl THC als auch CBD - mit extremer Hitze gelöst werden, werden bei der Verbrennung auch Schadstoffe wie Teer, Kohlenmonoxid und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) freigesetzt. Letztere gelten als Präkanzerogene und sind damit potenziell krebserregend. Um dem vorzubeugen, kann Cannabis lediglich erhitzt statt verbrannt werden, wodurch sich die Wirkstoffe in einem Dampf auflösen, der inhaliert werden kann - ganz ohne schädliche Nebenprodukte.Hier kommt der Cannabis Vaporizer zum Einsatz. 

In Bezug auf die gesundheitlichen Vorteile haben wir neben der bereits erwähnten Reduzierung von Schadstoffen auch ein deutlich geringeres Risiko für Atemwegsprobleme und Lungenreizungen. Tatsächlich werden Vapes auch für die medizinische Verwendung bei diversen Beschwerden eingesetzt. Ein Gerät, das in der Forschung und Medizin als Klassiker gilt, ist der VOLCANO von Storz & Bickel, welcher 2018 einen Nachfolger erhielt, den wir auch bereits testen konnten.

Praktische Vorteile von Vapes für Cannabis

Die praktischen Vorteile von Vaporizer für Cannabis sind vielfältig. Zunächst ist eine effizientere und kontrollierte Nutzung des Heilkrauts möglich. Studien belegten, dass Vaporizer eine höhere Menge an Cannabinoiden extrahieren können, da im Gegensatz zur Verbrennung keine Wirkstoffe zerstört werden. Außerdem ermöglichen gute Vaporizer auch eine genaue Temperaturregelung, um die gewünschte Menge an Wirkstoffen freizusetzen. Die ideale Temperatur liegt dabei meist zwischen 180° und 230°.

Weiterhin ist praktisch, dass beim Verdampfen weniger Gerüche freigesetzt werden, was eine gewisse Diskretion ermöglicht. Wer in geschlossenen Räumen dampft und danach das Fenster für 5-10 Minuten aufmacht, wird danach kaum mehr etwas davon riechen können (Quelle: Eigenversuch). Es entstehen weniger Rückstände wie Asche, die ebenfalls in Raum und Kleidung einen Geruch hinterlassen. Moderne Vapes für Cannabis sind oft sehr bequem, da sie tragbar und leicht zu bedienen sind. Damit geht auch eine gewisse räumliche Flexibilität einher, die besonders für Freizeitkonsumenten interessant ist.

Zuletzt kann auch das allgemeine Erlebnis durch den Einsatz eines Verdampfers für einige besser ausfallen. Dadurch, dass die Terpene bei einem Vape weitestgehend erhalten bleiben, führt die Einnahme auf diesem Weg zu einem besseren Geschmackserlebnis. Dies wird als reiner und angenehmer wahrgenommen. Das gilt ebenfalls für die Wahrnehmung der Arbeit der inhalierten Stoffe im eigenen Körper. Das reine Gefühl wird auch von einer Leichtigkeit begleitet, die einige eher bevorzugen.

Zusammengefasst sind die Vorteile von Vaporizer für Cannabis die folgenden:

  • weniger Schadstoffe
  • geringeres Risiko für Atemwegsprobleme
  • höhere Effizienz
  • mehr Kontrolle
  • weniger Geruchsbelästigung
  • leicht zu bedienen
  • besserer Geschmack
  • bessere Wirkung

Was man beim Kauf beachten sollte

Vorteile sind schön und gut, aber wenn das genutzte Gerät von geringer Qualität ist, bringt das einem auch wenig. Man sollte daher darauf achten, dass man etwas mehr investiert und keine billigen Modelle kauft. Da sollte man mindestens mit einer Summe zwischen 80 € und 400 € rechnen. Zwar gibt es noch teurere Modelle, aber besonders als Neu-Interessierte kann man mit diesem Budgetrahmen sehr gut arbeiten.

Soll der eigene Vape in der Freizeit vor allem für Cannabis genutzt werden, sollte man darauf achten, dass man einen Vaporizer für zerkleinerte Kräuter kauft, der einen befüllbaren Ofen hat. Es existieren zwar auch Verdampfer, die mit Liquids funktionieren, doch würden wir davon abraten, da es hier keine Qualität und Sicherheitsstandards gibt, die hierzulande aktuell bei der Produktion und dem Vertrieb solcher Produkte gelten. Abgesehen davon ist der Vertrieb der Liquid Vapes mit THC-haltigem Cannabis nicht erlaubt. Auch sind die Langzeitfolgen von flüssigen Cannabis-Destillaten nicht erforscht und es gibt immer wieder Meldungen von Schadstoffen, die durch mangelnde Produktionsqualität im Endprodukt landen können.

→ Auch interessant: Die Vorteile des Mischens von CBD und THC

Welcher Vape ist der richtige für mich?

Hat man sich einmal dafür entschieden, sich einen Vape zuzulegen, geht es um die Frage, welcher Verdampfer nun am besten für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist. Das bedeutet, verschiedene Cannabis Verdampfer vergleichen und je nachdem wie das Budget ist, gibt es Modelle, die sich im Umfang der Funktionen und der allgemeinen Leistung unterscheiden. Wir haben für euch drei Hersteller verglichen, die Verdampfer für Cannabis anbieten und die sich durch Qualität und Bedienbarkeit dafür empfehlen lassen.

Norddampf: Unser Preis-Leistungs-Sieger

Vor knapp 10 Jahren begann die Geschichte von Norddampf. Gründer des Unternehmens ist Timo Ellermann, der seinerzeit ein Portal zur Bewertung von Vapes betrieb. Die Erfahrungen daraus sind offensichtlich in die Entwicklung der eigenen Vaporizer geflossen. Das merkt man vor allem dann, wenn man die Geräte nutzt, da ihre Leistung eher an höherpreisige Verdampfer erinnert. Norddampf hat aktuell drei Vapes im Sortiment, die sich preislich im Bereich von 85 bis 129 Euro bewegen. Damit sind sie insgesamt die günstige aller hier vorgestellten Marken, allerdings ist die Leistung keineswegs schlechter, als die der anderen Marken und in manchen Dingen, übertreffen die Vapes von Norddampf die der Konkurrenz.

Vapes von Norddampf im Test. Bildquelle: Krautvergleich

Wir hatten bereits die Möglichkeit gehabt, alle Modelle von Norddampf, den Voity, den Hammah und den Relict zu testen und waren von allen drei Vaporizer aus verschiedenen Gründen begeistert. Wer also zum ersten Mal einen Vape für die eigene Nutzung von Cannabis zum Einsatz bringt, findet hier eine recht kostengünstige, aber qualitativ hochwertige Möglichkeit dies zu tun. Auch erfahrene Nutzer:innen sollten Norddampf eine Chance geben. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass es sich lohnt. Schaut gerne auf unserer Produkttest-Seite nach, um mehr über unsere Erfahrung mit den Vapes von Norddampf zu erfahren. Für den vergleichsweise günstigen Preis gibt es nicht nur überragende Qualität, sondern auch das ein oder andere Accessoire, das bei anderen Marken extra kosten würde.

Voity für 85 Euro kaufen

Hammah für 99 Euro kaufen

Relict für 129 Euro kaufen

Hizen Vaporizer: Elegant und Leistungsstark

Ein mittelständisches Unternehmen aus Baden-Württemberg, das als Hersteller für andere Marken begann und 2014 gegründet wurde. Im Jahr 2018 beschloss man, eigene Vaporizer herzustellen und seitdem hat das Unternehmen drei Modelle tragbarer Vapes im Angebot, die preislich zwischen 90 € und 170 € liegen.

Modelle von Hizen. Bildquelle: Krautvergleich

Die erste Modellreihe von Hizen trägt den Namen Stilus und besteht aus vier Vape Pens, die sich in Größe und Heizmethode unterscheiden. Der “Mini" und der “Pro Konduktion" nutzen die Konduktionsheizung und der “Pro Konvektion" sowie der große “Pro Max" arbeiten mittels einer Konvektionsheizung. Mit ihrem austauschbaren Akku sind die Geräte besonders für die Nutzung unterwegs gedacht. Preislich liegen die Geräte zwischen 95 Euro und 150 Euro. Wir haben für euch den Stilus Mini und den Stilus Pro Konvektion getestet und können diese durchaus empfehlen. Ob einer davon der richtige für dich ist, solltest du unsere Erfahrungsberichte lesen: Stilus Mini Test, Stilus Pro Test

Stilus Mini kaufen für 94,90 €

Stilus Pro Konvektion kaufen für 149,- €

Im Sortiment führt der Hersteller noch den Convectum, der das Highend-Gerät der Marke darstellt. Es bietet alle Vorteile des Stilus, hat allerdings nochmal die Fähigkeit, auf 220°C hochzugehen. Alle Geräte haben einen austauschbaren Akku, was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Auch diesen haben wir getestet und den Bericht dazu findet ihr hier.

Convectum kaufen für 169,- €

Storz & Bickel: Die Königsklasse unter den Vapes

Pioniere im Geschäft und von Freizeitkonsumenten und Wissenschaft geschätzt. S&B gibt es bereits seit der Jahrtausendwende und die Geräte des Herstellers verbinden Ingenieurskunst mit einem zeitlosen Design. Dazu sind die Geräte leistungsstark, haben einen hohen Steuerungsgrad und bleiben in der Bedienung super einfach. Neuere Geräte bieten außerdem die Möglichkeit, eine App zur Steuerung und Konfiguration einzusetzen.

Mighty+, VOLCANO Hybrid und der Venty im Einsatz. Bildquelle: Krautvergleich

Am bekanntesten ist der Mighty und sein Nachfolger der Mighty+, die seit 2014 (bzw. 2018) den Markt dominierten. Mit dem Venty soll diese Erfolgsgeschichte nun fortgesetzt werden. Die Vapes von Storz & Bickel nutzen eine patentierte Kombination aus Konvektions- und Konduktionsheizung, welche eine Heizleistung ermöglichen, die an Effizienz auf dem Markt unübertroffen ist.

Storz & Bickel VOLCANO Hybrid Vaporizer Test

Venty im Test

Wer seinen Konsum gerne in den eigenen vier Wänden vollzieht, kann mit dem Tisch-Vaporizer VOLCANO Hybrid bedient werden, der die stärkste Leistung bietet, aber dafür an Flexibilität einbüßt. Auch wir durften die Geräte von Storz & Bickel testen und waren absolut überzeugt, dass wir guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen können. Man sollte hier aber immer die Preise im Blick haben, die nicht ganz billig sind. Dafür bekommt man aber auch zweifelsohne die beste Leistung und einen Komfort, der konkurrenzlos ist.

Der VOLCANO Hybrid hier im offiziellen Shop erhältlich

Fazit: Die härtesten Joint-Fans wird es nicht überzeugen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verdampfen von Kräutern zahlreiche Vorteile bietet, die sich gesundheitlich und im Erlebnis sowie Geschmack äußern. Das bedeutet allerdings nicht, dass dabei keine gesundheitlichen Schäden entstehen können - oder dass Vapes für alle das Richtige sind. Dennoch bieten sie für all diejenigen eine Alternative, die an einem schonenden Konsum interessiert sind. 

(Gute) Vaporizer für Hanfblüten erfordern in der Produktion viel technisches Know-How und sind daher nicht immer ganz billig. Diese fangen knapp unter 100 € an und können bis zu 700 € kosten. Wer also einen Vape kaufen möchte, sollte darauf achten, dass man keine mangelhaften Waren kauft und auf bewährte Hersteller vertraut, wie beispielsweise die von uns gelisteten.

Es ist aber auch eine Tatsache, dass die größten Joints-Fans mit einem Vape nicht zufrieden sein werden. Oft gehört nämlich das Drehen zum festen Ritual dazu, das bei einem Vaporizer wegfällt. Außerdem ist das Rauchen immer noch ein anderes Erlebnis als die Nutzung eines Verdampfers, da der Rauch intensiver als der Dampf ist, was für viele stets ein fester Bestandteil einer guten Session ist. Dennoch lohnt es sich, den Vapes mal eine Chance zu geben, auch wenn man jahrelang auf das Rauchen gesetzt hat - vor allem die Gesundheit wird es einem später danken.

FAQs

Spare ich Gras, wenn ich einen Cannabis Verdampfer nutze?

Ja. Da kein Material verbrennt, reichen oft 0,1 – 0,2 g pro Session statt 0,3 – 0,5 g im Joint.

Warum ist das Verdampfen von Cannabis gesünder als das Rauchen?

Beim Verdampfen entstehen weniger Schadstoffe als beim Verbrennen von Pflanzenmaterial.

Was ist ein Verdampfer für Kräuter und wie funktioniert er?

Ein Kräuter‑Vaporizer erhitzt getrocknete Hanfblüten schonend auf 160 – 230 °C, sodass Wirkstoffe verdampfen, aber nichts verbrennt. Die inhalierte Wolke besteht aus Dampf, nicht aus Rauch – somit entstehen deutlich weniger Teer, Feinstaub und Verbrennungs­gifte.

Welche Vorteile bietet ein Vaporizer?

Effizientere Wirkstoffaufnahme, geringere Geruchsbelästigung und weniger Belastung für die Atemwege.